Geteilte Gefühlswelt bei den Jets
Die Kloten-Bülach Jets reüssieren auswärts gegen Thun mit 8:3, hadern aber am Sonntag mit der 5:8-Niederlage gegen Köniz. Eine Zweitore-Führung im Schlussdrittel reichte nicht zum Sieg.
„Drei, statt Sechs“, muss man aus Klotener Sicht konstatieren. Denn während den Jets gegen Thun ein gutes Drittel zum Sieg reichte, verunmöglichten am Sonntag im Heimspiel gegen Köniz zwanzig unkonzentrierte Minuten das Punktemaximum. Auffallend dabei: Wie zuvor gegen Langnau, St. Gallen und den SV Wiler-Ersigen geben die Zürcher Unterländer eine Führung preis. Mit 4:3 stiegen die Jets ins letzte Drittel. Bald erhöhten sie den Vorsprung auf 5:3. Doch wie im Mitteldrittel, als das Heimteam zwischenzeitlich ebenfalls mit zwei Toren führte, währte die Klotener Herrlichkeit nur kurz. Es folgten zehn schwache, spielentscheidende Minuten, in welchen die Gäste die Partie mit vier Toren auf den Kopf stellten. „Wir haben unsere Führung unnötigerweise durch Eigenfehler preisgegeben“, ärgerte sich der neuverpflichtete Finne Markus Kulmala, welcher nach einer ausgestandenen Fussverletzung erstmals vor eigenem Anhang spielte.
Special Teams im Fokus
Noch am Vorabend gegen Thun hatten die Klotener mit dem Über- und Unterzahlspiel zwei Asse im Ärmel. Gegen Köniz hingegen stachen die Trümpfe nicht. Zwar erzielten sie in Überzahl durch Mikko Immonen erneut einen Treffer, die Ausbeute bei drei Chancen fiel jedoch zu mager aus. „Unser Powerplay war heute, trotz einem Tor, nicht effektiv genug. Jenes von Köniz schon“, resümiert Kulmala. Eiskalt nutzte Köniz beide Überzahlgelegenheiten aus und und festigten damit ihren Platz an der Tabellenspitze, während die Jets am Playoff-Strich kleben bleiben.
Zuerst Kampf, dann Kür
Prekärer sieht die Lage für Thun aus, welche sich nach sieben Runden mit drei Punkten – resultierend aus dem Überraschungserfolg bei Cupsieger GC – im Tabellenkeller sitzen und den Jets gar einen Treffer in Unterzahl zugestehen mussten. Der zweikampfstarke Janis Rajeckis unterband kurz vor der ersten Pause ein Zuspiel, kam in der Mittelzone mit etwas Glück wieder an den Ball und zog dann bei einer 2:1-Kontersituation der schnelle Abschluss dem Pass vor. Danach folgte auf dem ungewohnten Parkettboden eine Klotener Schwächephase, welche bis tief ins zweite Drittel andauerte. Erst Miikka Sokka vermochte in Überzahl auf Pass von Kulmala das Klotener Nervenkostüm mit dem 5:3 zu beruhigen (39.). Dann war bei Thun die Luft draussen und die Jets legten mit drei weiteren Toren nach.
Zwischen Freude und Enttäuschung
Nach der Freude über den Erfolg bei Thun, machte sich am Sonntagabend Ernüchterung breit. Der Sieg in Thun war aufgrund der Siege von Zug und Uster wichtig, die Niederlage gegen Köniz hingegen unnötig. Wer weiss, wo die Jets stehen würden, hätte man gegen Köniz sowie gegen St. Gallen, Langnau und Wiler-Ersigen nicht eine Führung verspielt. Statt oberes Mittelfeld oder gar Spitzenplatzierung sieht die Realität Platz 9 aus. Woran mangelt es bei den Jets? „Wir müssen uns besser konzentrieren und uns auf unseren Gameplan fokussieren, sonst wird es schwer mit dem Punktesammeln“, findet Rajeckis. „Chancenauswertung“, fügt Jets-Torhüter Patrick Dürst hinzu. Zufriedenheit klingt anders. Immerhin konnten die Jets gegen Thun reüssieren obwohl es nicht lief – und das ist positiv.